Gelenkte Humusbewirtschaftung

Vor ein paar Jahren an einem Kurs über gelenkte Kompostierung nach Pfeiffer Lübke hielt ich Erde in der Hand, welche ich so noch nie gefühlt, gesehen, gerochen hatte. Dies, obwohl ich schon seit mehr als 30 Jahren biologisch gärtnere und auch immer Kompost hergestellt hatte.

Der Kursleiter fragte damals den anwesenden Gartenbegeisterten wer von uns einen guten Kompost habe. Praktisch alle Hände gingen in die Höhe. Danach fragte er, wer Schneckenplagen kenne. Wiederum gingen viele Hände in die Höhe. Nun sagte er, dass dann etwas mit dem Kompost nicht ganz stimmen könne, da die Schnecken vor allem auf Fäulnis reagieren würden und sich von Pflanzen angezogen fühlen, die Fäulnis in sich tragen.

Fäulnis entsteht unter anderem dort, wo die Sauerstoffzufuhr fehlt.

Daraus heraus resultiert, dass es Ziel sein soll, eine Komposterde herzustellen, welche frei von Fäulnis ist, grosse Mengen an luftliebenden Mikroorganismen enthält, eine gute Krümelstruktur besitzt, Nährstoffe eingebunden hält und natürlich möglichst wenig bis keine Stoffe enthält, welche dem Boden nicht zuträglich sind.

Boden, welchem diese Art Erde zugeführt wird, kann eine sehr hohe Menge an Wasser speichern, gibt Nährstoffe an die Pflanzen nur dann ab, wenn dies von ihr gebraucht wird, zieht viel weniger Schnecken und Schädlinge an und führt zu einer Erde, die durch die luftliebenden Mikroorganismen viel ein breiteres Spektrum an Lebewesen aufweist und den Pflanzen eine völlig andere Grundlage für das Wachstum und das Gedeihen bietet.

Auf dieser Art Erde wachsende Pflanzen weisen eine sehr hohe Qualität auf und sind enorm wertvoll für unsere Ernährung und daraus heraus für unsere Gesundheit.

Ich bin selber noch am Erfahrungen sammeln mit der Herstellung dieser Art Komposterde. Der Vorgang ist sehr komplex und erfordert auch Einiges an Arbeitseinsatz vor allem in den ersten 2 Wochen, nachdem man einen Kompost aufgesetzt hat.

Trotzdem ist es mir wichtig mein Wissen, welches ich bisher erworben habe an Interessierte weiterzugeben, weil ich überzeugt bin, dass die gelenkte Humusbewirtschaftung ein grosser Gewinn für unsere Böden ist.

Bei uns im Neckertal stellt Markus Bischofberger Erde her nach den Kriterien der gelenkten Kompostierung nach Pfeiffer Lübke. Sie kann direkt bei ihm oder in der Landi Herisau/ Schönengrund und Teufen bezogen werden. Die Erde wird in offenen Stoffsäcken – damit die lutfliebenden Mikroorganismen genügend Luft bekommen -angeschrieben mit Alparama/ Bionika verkauft.